Eigenes Labor an Laborkette verkaufen?

Besonders Inhaber von größeren Dentallaboren erhalten immer häufiger Anrufe von mehr oder weniger großen Laborketten, die sich für die Übernahme des Labors interessieren. Wenn das Nachfolgeproblem ohnehin im Raum steht, klingen die freundlichen Interessensbekundungen oft zunächst verlockend. Die sowieso demnächst anstehende aufwendige Suche nach einem Nachfolger bzw. Käufer für das eigene Dentallabor erübrigt sich nun. Die Ansprechpartner überzeugen oft durch sehr professionelles und eloquentes Auftreten.

Nicht nur das Nachfolgeproblem löst sich auf einmal, sondern der Weg zum erfolgreichen Verkauf sieht plötzlich so einfach aus: Sie werden vom Übernahmeinteressenten seriös und zuvorkommend durch den Prozess geführt. Alles ist gut vorbereitet und unterschriftsreif – Sie erhalten das „Rundum-Sorglospaket“.

Aber ist es das wirklich?
Ist das mir vorgelegte Kaufpreis-Angebot wirklich so gut, wie es auf dem ersten Blick aussieht? Oder soll ich gerade über den Tisch gezogen werden? Sind die anderen Konditionen und Nebenbedingungen („…das sind unsere Standardbedingungen…haben bisher alle akzeptiert…“) tatsächlich so lukrativ? Ist das dann wirklich die Nachfolgelösung, die ich mir gewünscht habe? Insbesondere größere Laborketten bieten oft faire Kaufpreise an und beeindrucken mit professionellem Vorgehen.

Doch auch hier empfehle ich die Überprüfung und Unternehmensbewertung durch einen Branchenspezialisten – z.B. durch die Dentallaborbörse. Die vorausgehende Bewertung durch einen Branchenprofi deckt zusätzlich auch die „wunden Punkte“ auf, die die Käuferseite vermutlich bei den Verhandlungen für sich nutzen wird. Gehen Sie optimal vorbereitet in die Verhandlungen, so dass Sie nicht von der Käuferseite verunsichert werden und Zugeständnisse machen, die Sie später bereuen.

Noch deutlich besser starten Sie in die Verhandlungen mit der Laborkette, wenn Sie zumindest ein weiteres Angebot vorliegen haben. Mit einem Vergleichsangebot im Rücken wissen Sie, machen Sie weniger Zugeständnisse und halten Ihre selbst gesetzten roten Linien ein.

Zusätzlich sollten Sie auch die Nebenbedingungen betriebswirtschaftlich überprüfen. Hier kann das „Kleingedruckte“ später zu bösen Überraschungen führen. Ein vermeintlich guter Kaufpreis ist tatsächlich gar nicht so attraktiv.

Fazit
Die Investition in eine professionelle branchenspezifische Nachfolgeberatung zahlt sich auch dann für Sie aus, wenn Sie bereits einen oder mehrere Kaufinteressenten haben. Sie gehen optimal vorbereitet in die Verhandlungen und begegnen der Käuferseite „auf Augenhöhe“.

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